Helmut Jaberg wurde nach über 25 Dienstjahren als Leiter des Instituts für Hydraulische Strömungsmaschinen (TU Graz) zum Ende des Sommersemesters emeritiert.
Er übernahm 1995 die Leitung des Instituts. Unter seiner Führung erarbeitete sich das Institut einen Ruf, der weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt ist. Das Institut gilt heute als führend in Europa. Die fünf Tätigkeitsfelder Numerik in Maschinen und Systemen, Laborforschung, Anlagenmessung, postgraduale Lehrgänge und Konferenzen wurden von Helmut Jaberg konsequent aufgebaut und weiterentwickelt. Man kann mit Stolz feststellen, dass kein anderes Institut diese Leistungsbreite auf dem Gebiet Hydraulischer Strömungsmaschinen und -anlagen abdeckt.
Helmut Jaberg startete sein Studium für Luft- und Raumfahrtechnik in Stuttgart, es führte ihn weiter nach Southampton und München. In München begann er seine berufliche Laufbahn als Berechnungsingenieur Großturbinen bei dem Triebwerkshersteller MTU München GmbH. Nach dem Abschluss der Doktorarbeit an der Universität Stuttgart leitete er die Abteilung „Axialpumpen, Grundlagen, Berechnung“ in der Zentralen F&E bei der KSB AG, einem der Weltmarktführer bei Kreiselpumpen, und war ab 1988 als directeur developpement im deutsch-französischen KSB-Geschäftsbereich "Gebäudetechnik" tätig. Schon damals übernahm er den Vorsitz einer CEN-Normung, den er bis heute innehat. Ab 1992 leitete er das Geschäftsfeld „Industrietechnik“, bevor er 1995 die Professur in Graz antrat.
Eine heute renommierte Plattform zum Erfahrungs- und Wissensaustausch von Praktikern für Praktiker startete Helmut Jaberg 1996 mit seiner ersten Praktikerkonferenz Graz „Pumpen in der Verfahrenstechnik, Abwasser- und Kraftwerkstechnik“, welche 2021 ihr 25jähriges Jubiläum feiern wird und sich zur größten Veranstaltung dieser Art im deutschsprachigen Raum entwickelte. Die Praktikerkonferenz „Wasserkraft – Turbinen – Systeme“ folgte etwas später im Zwei-Jahrestakt.
Vor über 17 Jahren haben Prof. Jaberg und weitere Fachleute die Pumpenfachingenieur GmbH gegründet, deren Fernlehrgang in der Zwischenzeit über 500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer von der Hersteller- als auch der Planer- und Betreiberseite erfolgreich absolviert haben.
2013 wurde mit Unterstützung eines einschlägigen Fachgremiums der berufsbegleitende Universitätslehrgang Wasserkraft aus der Taufe gehoben, wieder als Fernlehrgang mit Präsenzveranstaltungen. Prof. Jaberg sah einerseits das Potenzial von Wasserkraft, aber auch die Notwendigkeit einer vertiefenden Ausbildung in diesem Fachbereich.
Im Zuge der Erstellung des aktuellen Tätigkeitsberichtes des Instituts für Hydraulische Strömungsmaschinen bemerkte Prof. Jaberg: „Es gibt viel über Hydraulische Strömungsmaschinen aus Graz zu berichten, und wir haben in den kommenden Jahren viel vor.“ Wer Helmut Jaberg kennt weiß, dass dies keine hohlen Worte sind. Mit seiner Emeritierung kehrt nicht der Ruhestand ein, denn als geschäftsführender Partner des international tätigen technischen Beratungsunternehmens, der Prof. Dr. Jaberg und Partner GmbH, als Veranstalter der branchenbekannten und geschätzten Praktikerkonferenzen und als Geschäftsführer des Pumpenfachingenieur-Lehrgangs wird er auch weiterhin aktiv sein.
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